Schäfer: Diakonie in der Reformationszeit

Schäfer: Diakonie in der Reformationszeit
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Gerhardt Schäfer

"Es sind unsere Armen"

Diakonie in der Reformationszeit

Studienreihe Luther 22


320 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0788-0

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Produktbeschreibung

Massenhafte Armut prägte die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert und die Reformationszeit. Bettler waren allgegenwärtig. Herkömmliche Deutungen der Armut und Formen der Armenfürsorge wandelten sich in epochaler Weise. Der Streit um die Erneuerung der Kirche und die Wahrheit des Evangeliums war verbunden mit einem intensiven Ringen um angemessene Antworten auf die sozialen Herausforderungen der Zeit. Martin Luthers theologischer Ansatz hat eine dezidiert diakonische Pointe: „Darum sollen wir so, wie Gott uns durch Christus umsonst geholfen hat, […] nichts anderes tun, als dem Nächsten helfen.“ Was freilich bedeutet es, dem Nächsten zu helfen? Die Fragen, die damit aufbrachen, waren ebenso elementar wie komplex: Wie hängen der Glaube an Gott und das diakonische Handeln, die Hoffnung auf ewiges Heil und die Hilfe für den Nächsten zusammen? Wer ist der Nächste, dem zu helfen ist? Was macht wirksame Hilfe aus und welche Ressourcen und Strukturen sind dafür notwendig? Wer ist für die Sozialfürsorge verantwortlich, und wer ist das Subjekt diakonischen Handelns? In den Fokus rückte, wie sich private, genossenschaftliche, kirchliche und staatliche Hilfe zueinander verhalten. Verwoben waren alle diese Problemstellungen damit, wie biblische Überlieferungen und Motive zur Geltung gebracht und auf kontextuelle Herausforderungen bezogen werden konnten.
Diakonie in der Reformationszeit – damit wird der Bogen geschlagen von Luthers Impulsen und lutherischen Ansätzen der Armenfürsorge über reformierte Konzeptionen und diakonische Spuren beim radikalen Flügel der Reformation bis hin zu katholischen Reformbestrebungen. Bei der Auseinandersetzung mit sozialen Problemstellungen und diakonischen Praxen im Zeitalter der Reformation kommen Muster in den Blick, die auf aktuelle Debatten um die Gestaltung des Sozialen einwirken. Zugleich begegnen Vorstellungen, die uns fremd geworden sind. Es sind aber auch und gerade fremd gewordene Anschauungen, die helfen können, Konturen heutiger Diskussionen schärfer wahrzunehmen.

Diesen Artikel haben wir am 29.04.2021 in unseren Katalog aufgenommen.