Die Evangelische Kirche von Westfalen setzte eigene Impulse für das Konzept der NRW-Landesgedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne.
So erteilte sie 2018 einen Forschungsauftrag über die kaum aufgearbeitete Nachnutzung der Anlage als Unterkunft bzw. Durchgangslager für Kriegs- und DDR-Flüchtlinge, Ostvertriebene und Spätaussiedler in der Nachkriegszeit.
Vor allem ältere und schwächere Menschen, alleinerziehende Mütter und unbegleitete Jugendliche wurden unter der Regie des NRW-Sozialministeriums vom Evangelischen Hilfswerk (ab 1951: Johanneswerk), dem katholischen Caritas-Verband des Erzbistums Paderborn, der Arbeiterwohlfahrt sowie in den ersten Jahren vom Deutschen Roten Kreuz und vom Westfälischen Blindenverein betreut. Die in der gesamten BRD einzigartige Zusammenarbeit stärkte langfristig das ökumenische Miteinander, wobei die nach protestantischer Pädagogik (J. A. Comenius) konzipierte katholische Sprachförderschule sogar noch vier Jahre nach Schließung des Sozialwerks weiterbetrieben wurde.
Neu erschlossenes Archiv- und Zeitschriftenmaterial einschließlich der Belegzahlen geben vor allem für die ersten Jahre Aufschluss über diese extrem mühevolle, letztlich aber erfolgreiche Integrationsleistung.
Frank Stückemann
langjähriger Gemeindepfarrer, promovierte 2009 und bearbeitete ab 2018 o.g. Forschungsauftrag, dessen Ergebnisse in vorliegende Monographie eingingen. Bislang publizierte er vor allem zu Aufklärung und Vormärz in Westfalen. Die Predigten des aufgeklärten Landpfarrers Johann Moritz Schwager (1738 –1804) gab er als Band 41 dieser Reihe heraus, dessen Werke und Briefe edierte er im Auftrag der LWL-Literaturkommission.
Diesen Artikel haben wir am 06.09.2022 in unseren Katalog aufgenommen.
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